Osteopathie bei funktionellen Stimmstörungen

Osteopathie bei funktionellen Stimmstörungen

Osteopathische Behandlung bei Stimmstörungen

Organisch und psychogen bedingte Stimmstörungen ge­hören in die Hand des Logopäden.

Bei funktionell bedingten Störun­gen hat sich jedoch die Zusammenarbeit von Logopäden und Osteopathen bewährt.

Funktionell bedeutet, dass Muskeln, Knochen, Gewebe, Faszien, Nerven und Organe in ihrer Funktion beeinträchtigt sind, jedoch aus Sicht der klassischen Medizin als gesund eingestuft werden (lediglich der Ablauf oder die Funktion ist gestört).

Arten funktioneller Stimmstörungen

Bei der hyperfunktionellen Stimmstörung kann die Stimme gepresst, heiser und rau klingen. Die Stimme kann rasch ermüden, ist nicht mehr tragfähig und es bereitet Mühe, zu sprechen. Oftmals ist die Sprechstimmlage zu hoch oder zu tief. Damit einher gehen häufig anatomische Fehlhaltun­gen und eine unphysiologische Atmung (Hoch- und Schnappatmung). 

Die hypofunktionelle Stimmstörung zeigt sich in einer nicht tragfähigen, leisen und behauchten Stimme. Die Stimmlippen schließen nicht komplett und häufig ist der Muskeltonus im ganzen Körper herabgesetzt.

Was kann Osteopathie? 

Die Osteopathie behandelt nicht die Erkrankung selbst, sondern die Störung der Körperfunktion, die zur Erkrankung geführt hat.

Ziel eines Osteopathen ist es, durch sein Verständnis der Zusammenhänge, die gestörte Funktion der Muskel- und Gelenkketten zu erkennen und zu normalisieren.

Osteopathische Untersuchung

Die Halsfaszien stellen die Verbindung zwischen Kopf und Rumpf her. Hier verlaufen Leitungsbahnen für Nerven, Blut, Nahrung und Sauerstoff. Wichtige Organe, wie Schildrüse, Stimmapparat, Luft- und Speiseröhre sind hier zu finden. Der Hals muss beweglich sein, um den Bewegungen des Kopfes folgen zu können, ohne dass dabei wichtige Strukturen komprimiert werden und ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen können. Funktionsstörungen im Kopfgelenksbereich können durch nervale Zusammenhänge direkten Einfluss auf das Kiefergelenk oder den Schädel haben.

Es wird die Spannungsbalance der Muskulatur untersucht. Beurteilt wird der Schluckvorgang, die Stellung des Zungenbeins und die Spannung des Mundbodens. Bei Heiserkeit, Stimmverlust und Kloßgefühl wird am Zungenbein der Tonus aller ansetzenden Muskeln als mögliche Ursache geprüft. Wenn z.B. der Kehlkopf spannungsbedingt permanent nach oben gezogen wird, ist das Zungenbein nicht mehr frei be­weglich. Dies hat Auswirkungen auf die Funktionalität der Stimme.

Einige Schädelknochen sind Ansatzpunkt des Fasziensystems, d.h. hier können Spannungen aus der Umgebung des Skelettsystems auf den Schädel übertragen werden. Deshalb hat die Beurteilung von Flexibilität und Spannungsverteilung an strategisch wichtigen Schädelknochen oder an Durchtrittsstellen für Gefäße und Hirnnerven für Osteopathen eine große Bedeutung.

Nach oben scrollen